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Sind alle Spinnen giftig und gefährlich?

Prinzipiell sind, bis auf eine Ausnahme, alle Webspinnen (Araneae), egal in welchem Land beheimatet, giftig.

Auch sind alle in Österreich (bzw. Mitteleuropa) beheimateten und noch so kleinen Spinnen, wie etwa die nur ca. 4mm große Zebraspringspinne (Salticus scenicus), giftig.


Sind alle Spinnen giftig?


Bedeutet das, Spinnen sind für uns Menschen gefährlich?


Nein, nicht unbedingt. Nur weil eine Spinne giftig ist, heißt das nicht, dass sie auch gleich für uns Menschen gefährlich ist.

Entscheidend ist dabei nämlich, ob sie mit ihren Mundwerkzeugen, den Cheliceren durch menschliche Haut beißen kann oder nicht.

Die meisten kleineren Spinnenarten sind dazu nicht in der Lage, denn ihre Mundwerkzeuge sind dafür zu kurz - zumindest um dickere Hautstellen durchdringen zu können.


Kieferklauen Spinne (Cheliceren)

Allerdings gibt es in Österreich auch einige wenige Arten mit kräftigeren Kieferklauen, wie den Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium), oder den Großen Asseljäger (Dysdera crocata), die in der Lage wären durch menschliche Haut zu beißen - aber keine Panik.

Da Spinnen in der Regel scheu sind, und wir Menschen nicht in das Beuteschema der Spinnen passen, beißen sie nur zu, wenn sie sich stark bedroht fühlen - quasi als letzten Ausweg, zum Beispiel wenn wir sie mit der Hand quetschen o.Ä.


Wie handeln bei einem Spinnenbiss?


Sollte es aber dennoch zu einem Biss kommen, ist es (für den Kreislauf) am besten Ruhe zu bewahren, denn obwohl fast jede Spinne giftig ist, ist das Gift der meisten in Österreich heimischen Spinnen für Menschen nicht wirklich lebensbedrohlich - es sei denn, man reagiert allergisch!

Falls Sie AllergikerIn sind, sollten Sie bitte nicht zögern einen Arzt aufzusuchen, bestenfalls den Notarzt.

Das gilt auch, wenn Sie im (tropischen) Ausland von einer Spinne gebissen werden (dabei ist es dann aber egal, ob sie AllergikerIn sind oder nicht).

Wichtig wäre dabei auch, dass Sie sich merken, wie die Spinne ausgesehen hat oder, wenn möglich, am besten ein Foto von der Spinne machen, welches Sie dem medizinischen Personal zeigen können. Das ist wichtig für eine spezifische medizinische Behandlung und vor allem dann, wenn Sie die genaue Spinnenart nicht einordnen können.

Damit es aber gar nicht dazu kommt, fassen Sie am besten keine Spinne an, wenn es nicht sein muss und erst Recht nicht, wenn Sie nicht genau wissen, um welche Art es sich dabei handelt und ob diese potenziell gefährlich ist oder nicht.


(Disclaimer: Dieser Ratschlag ist keine medizinische Beratung und dient lediglich zur Orientierung. Wenn Sie im Falle eines Spinnenbiss oder generell Insektenstichs / Insektenbiss unsicher sind, suchen Sie am Besten immer zur Sicherheit einen Arzt auf.)


Welche Spinnen sind ungiftig?


Die einzigen zumindest mir bekannten ungiftigen Webspinnen sind Federfußspinnen (Uloborus), denn diese besitzen überhaupt gar keine Giftdrüsen.


Tiere wie Geißelspinnen (Amblypygi) oder Walzenspinnen (Solifugae) sind ebenfalls ungiftig, jedoch handelt es sich hierbei, obwohl sie die Bezeichnung "Spinne" im Namen tragen, nicht um echte Spinnen, sondern stellen jeweils eine eigene Ordnung innerhalb der Spinnentiere dar.


Gerne können Sie sich dazu auch unser Kurzvideo auf TikTok ansehen.

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